Der Einwandererbund (EWB), der zu den Gründungsmitgliedern der FÖTED gehört, feierte am 15. März 2020 sein 25 jähriges Bestehen mit einer festlichen Veranstaltung in Elmshorn. An der Feier nahmen für FÖTED der stellvertretende Bundesvorsitzende Ekrem Sağır, Mitglied des Bundesvorstands Azmi Akgül und der Bundesgeschäftsführer Dr. Mehmet Alpbek teil. In ihren Ansprachen würdigten sie die Entwicklung vom Türkischen Elternbund Elmshorn zum Einwandererbund (EWB), der mittlerweile Menschen unterschiedlicher Herkunft unter seinem Dach vereint und eine breite Palette von Angeboten und Dienstleistungen hat. Die FÖTED-Vertreter würdigten den Gründer und langjährigen Präsidenten des EWB Hayri Öznarin, für sein langjähriges Engagement für Bildung bei EWB und FÖTED und überreichten ihm eine Plakette. Azmi Akgül, der gleichzeitig Vorsitzender des Türkischen Elternbund Hamburg ist, überreichte dem aktuellen Präsidenten des EWB Harun Öznarin eine Plakette zum 25. Jubiläum.
Für weitere Informationen: https://www.shz.de/lokales/elmshorner-nachrichten/einwanderer-ehrung-fuer-hayri-oeznarin-kritik-an-stadt-und-kreis-id27723347.html
Am 07. März 2020 fand in Hannover eine Sitzung statt, an der der FÖTED Bundesvorstand mit Vertreter*innen von ATÖF (Bundesverband Türkischer Lehrerinnen und Lehrer, TGD (Türkische Gemeinde in Deutschland), der Zeitung Politeknik, TÜBI -Türkisches Bildungs- und Forschungsinstitut, sowie ASTÖB -Türkischer Lehrerverband in Niedersachsen teilnahmen.
Themen des Treffens waren die Planung eines internationalen „Sprachenkongresses“ in 2020, sowie die Bildungsfragen türkischstämmiger Schüler*innen in Deutschland.
Die Sitzung fand in den neuen Räumlichkeiten der Föderation Türkischer Elternvereine in Niedersachsen (FÖTEV-NDS) statt.
zum Thema „Die Stellung türkischstämmiger Kinder im deutschen Bildungssystem und die Aufgaben der Eltern- und Lehrervereine“
Die Föderation Türkischer Elternvereine in Deutschland-FÖTED und der Bundesverband Türkischer lehrervereine in Deutschland-ATÖF haben vom 15.-17. Dezember 2017 einen Workshop zum Thema „Die Stellung türkischstämmiger Kinder im deutschen Bildungssystem und die Aufgaben der Eltern- und Lehrervereine durchgeführt.
Als Ergebnis des Workshops wurde die folgende gemeinsame Erklärung verfasst:
ATÖF und FÖTED betonen, daß die politischen Spannungen zwischen Deutschland und der Türkei, auch die Kinder und Eltern türkischer Herkunft in Deutschland – in Bezug auf Bildung und Integration- negativ beeinflussen. Beide Organisationen wollen, wie bisher auch in der Zukunft, mit einem konstruktiven Ansatz zu einer versöhnlichen Problemlösung beitragen.
Gleichzeitig wurde beschlossen, eine gemeinsame Kooperationsvereinbarung abzuschließen
* / ** (siehe: http://www.tuerkischeelternfoederation.de/presseerklaerungen_basin_aciklamalari.html)
Am 26. September 2019 findet eine Fachtagung des Bundeselternnetzwerkes der Migrantenorganisationen für Bildung & Teilhabe (bbt) zum Thema „Institutionalisierung der Zusammenarbeit mit Eltern im interkulturellen Bildungskontext“ statt. Alle sind herzlich eingeladen.
Zeit: 10:30-17:30 Uhr (Einlass ab 9:30 Uhr)
Ort: Refugio Berlin
Gemeinsam mit den Tagungsgästen will bbt erprobte und erfolgreiche Wege einer interkulturellen Elternbeteiligung aufzeigen und die Möglichkeiten ihrer institutionellen Verankerung und nachhaltigen Förderung ausloten. Die Fachtagung dient zugleich der Weiterentwicklung der Agenda und Strategieplanung von bbt.
Am Vorabend der Tagung findet der bbt-Jahresempfang im Rathaus Charlottenburg statt, auch hierzu sind Sie herzlich eingeladen.
Bitte melden Sie sich hier an und verbreiten die Information in Ihren Netzwerken:
Die Bundesvorsitzende der FÖTED Berin Arukaslan kritisiert die Forderung von Unionsfraktionsvize Carsten Linnemann (CDU), dass Kinder, die kein Deutsch sprechen, nicht an eingeschult werden sollen.
Der Mitgliedsverband der FÖTED in Elmshorn, der Einwandererbund hilft Menschen, sich über Sprache und Kultur zu integrieren:
Mehr dazu unter:
Der Einwandererbund e.V. – EWB feiert in 2019 sein 24 jähriges Bestehen. Der als “Türkischer Elternbund Elmshorn” in 1995 gegründete Verein, gehört zu den Gründungsmitgliedern der FÖTED und zu den erfolgreichsten Migrantenorganisationen in Schleswig-Holstein.
Mehr zu EWB und seinen Aktivitäten unter: http://www.ewbund.de/
Kontakt:
ATÖF: Bilge Yörenç (Zweite Vorsitzende) | Tel.: 0173 232 21 06 | Mail: bilgeyoerenc@web.de
FÖTED: Dr. Ali Sak (Bundesvorsitzender) | Tel: 0172 215 1 63 | Mail: alisak@arcor.de
TGD: Cihan Sinanoğlu (Pressesprecher) | Tel.: 030 2196 8084 | Mail: presse@tgd.de
Sprachenvielfalt in der Schule ist ein Reichtum
Die Föderation der Türkischen Elternvereine in Deutschland (FÖTED), der Bund der Türkischen Lehrervereine in Deutschland (ATÖF) und die Türkische Gemeinde in Deutschland (TGD) plädieren klar für die Anerkennung und Förderung von Mehrsprachigkeit in der Grundschule: Dies gilt für Englisch genauso wie für die größten migrantischen Herkunftssprachen u.a. Türkisch, Russisch, Polnisch und Arabisch.
Angesichts der hitzigen Diskussion, angefacht durch die baden-württembergische Kultusministerin Susanne Eisenmann über die Sinnhaftigkeit des Englischunterrichtes für die jüngsten Schulkinder, sollte Sachlichkeit in die Diskussion zurückkommen. Auch der Philologenverband, der Lehrerverband VBE und der Landeselternbeirat in Baden-Württemberg könnten sich mit dem Gedanken bezüglich Englischunterrichts ab der 3. Klasse anfreunden1.
Ministerin Eisenmann erläuterte ihre Motivation: „Nach den Ergebnissen in den Vergleichsstudien IQB und Vera 8 haben wir begonnen darüber nachzudenken, wie der Deutsch- beziehungsweise der Mathematikunterricht weiter gestärkt werden kann.“ Die Studien bescheinigten den Schüler*innen Defizite im Fach Deutsch. Dabei müsse geklärt werden, ob die Mittel für den frühen Fremdsprachenerwerb nicht für eine bessere Grundbildung in den Fächern Deutsch und Rechnen eingesetzt werden könnten. „Die Analyse ist also auch eine Abwägung von Aufwand und Ertrag“, sagte Eisenmann. Also ein mehr an Deutsch und Mathe statt Englischunterricht in den Klassen 1 und 2.
Nichts anderes steckte hinter den Überlegungen der NRW Schulministerin Yvonne Gebauer, in der sie die „Sinnhaftigkeit des Englischunterrichtes in den Eingangsklassen“ in Frage stellte. Genau an dieser Stelle setzten die Überlegungen des Vorsitzenden des NRW Landesintegrationsrates Tayfun Keltek an. In dem Bundesland mit dem höchsten Anteil an Schüler*innen mit Migrationshintergrund befürwortet der Landesintegrationsrat die stärkere Förderung der natürlichen Mehrsprachigkeit in den Schulen.
Leider wurden seine Aussagen aus dem Zusammenhang gerissen und mündeten in eine unsachliche Diskussion: „Landesintegrationsrat fordert Türkisch statt Englisch!“ Diese Forderung wurde, wenn man sich die diesbezüglichen Pressemitteilungen anschaut, nie gestellt. Wir distanzieren uns vehement von der unsachlichen Diskussion, angefacht auch durch die hiesige Presse, welche den Rechtsradikalen nutzt und Ressentiments insbesondere gegen das Türkische schürt.
Die in der TGD organisierten Lehrerverbände (ATÖF) und Elternverbände (FÖTED) fordern seit Jahren, dass Mehrsprachigkeit verstärkt und bereits im frühkindlichen und Grundschulalter gefördert wird. Zur Mehrsprachigkeit gehören dabei alle Sprachen, die in den Familien der Kinder gesprochen werden, und natürlich auch Englisch als etablierte und zentrale Fremdsprache. Eine Sprache darf nicht gegen eine andere ausgespielt werden. Im Gegenteil gehören sie alle ins Bildungsangebot der Schulen.
ATÖF und FÖTED setzen sich bundesweit dafür ein, dass Türkisch sowohl als Muttersprache/ Herkunftssprache als auch als zweite oder dritte Fremdsprache in den Fremdsprachenkanon aufgenommen wird. Kinder und Jugendliche mit türkischem Migrationshintergrund bekommen so die Möglichkeit, Wissen über die Kultur und Sprache ihres Herkunftslandes zu erwerben und auszubauen – und zwar möglichst unter deutscher Schulaufsicht und als zeugnisrelevantes Fach. Die wissenschaftlichen Studien des Bildungsministeriums zur Mehrsprachigkeit belegen, dass das Lernen der Herkunftssprachen auch das Lernen weiterer Sprachen unterstützt und motiviert. Die real in unserer Einwanderungsgesellschaft gesprochenen Sprachen dürfen nicht ausgeklammert werden. Vielmehr sollten die zahlreichen Herkunftssprachen als Mittel zum Zweck genutzt werden, um das Deutsch- und das Fremdsprachenlernen zu verbessern.2
Abschließend fordern wir von den Schulbehörden, die Zwei- und Mehrsprachigkeit der Kinder und Jugendlichen schon im Grundschulalter als Reichtum anzuerkennen und konsequent zu fördern.
1) https://www.news4teachers.de/2017/01/englisch-in-der-grundschule-abschaffen-hitzige-diskussion-um-eisenmanns-vorstoss/ (abgerufen am 15.02.2019)
2) https://www.goethe.de/de/spr/mag/20483052.html (abgerufen am 15.02.2019) und „Bilinguale Grundschule: Ein Beitrag zur Förderung der Mehrsprachigkeit“, I. Gogolin und H-J. Roth, in: Mehrsprachigkeit bei Kindern und Erwachsenen, Tanja Anstatt (Hrsg.), S. 44, Tübingen 2007.